Die Frühkastration von Katzen ist heutzutage ein sehr umstrittenes Thema, sicherlich auch durch mangelnde Aufklärung und fehlendes Informationsmaterial. So kursieren immer noch, wissenschaftlich nicht belegte Vorgaben wie, die Katze müsse erst einmal Babys gehabt haben oder zumindest einmal gerollt haben oder der Kopf eines Katers bliebe dann klein. Dies sind nicht belegte Vermutungen!
Als Züchter von Katzen werden wir oft mit dem Unverständnis der Tierschützer und der Betreiber von Tierheimen konfrontiert, die mit der Überbevölkerung an Haustieren, die niemand mehr bei sich aufnehmen will, zu kämpfen haben. Als verantwortungsvolle Züchter versuchen wir, so vorsichtig wie möglich zu sein, wenn wir für unsere „Babies“ ein neues Zuhause suchen und die meisten, wenn nicht sogar alle von uns, haben auch eine Klausel in ihrem Verkaufsvertrag, der eine Kastration der Liebhabertiere verlangt, damit sie den bereits bestehenden Überschuss nicht verschlimmern.
Trotzdem können wir nicht hellsehen und viele Züchter, die bereits seit geraumer Zeit diesem meist wundervollen und erfüllenden Hobby nachgehen, haben bereits unangenehme Erfahrungen mit Leuten gemacht, denen Katzen im guten Glauben überlassen wurden und die diese später für die Zucht verwendet und die Kätzchen anschließend ohne Papiere und teilweise sogar ohne Impfungen für ein paar Euro verkauft haben.
Bei vielen beliebten Rassen gibt es eine Unmenge an solchen Schwarzzüchtern, die es seriösen Züchtern somit erschweren, ihre Kitten zu verkaufen. Es ergibt sich daraus unter Umständen auch ein negatives Bild von einer Katzenrasse oder zumindest den Züchtern dieser Rasse, wenn von solchen Schwarzzüchtern immer wieder kranke Tiere verkauft werden.
Die Vorteile der (Früh)kastration
- Junge Tiere verkraften eine Operation im Allgemeinen besser
- Kastrierte Katzen leben statistisch gesehen länger
- Die anstrengende Rolligkeit der Katze und das übelriechende Urinmarkieren der Kater fällt weg
- Unkastrierte Katzen können eine für sie und ihr Umfeld sehr unangenehme Dauerrolligkeit entwickeln
- Verringert bei weiblichen Tieren das Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündungen
- Reduziert das Bedürfnis herum zu streunen, daher ist die Gefahr von Verkehrsunfällen kleiner
- Kastrierte Tiere haben ein geringeres Risiko zu entlaufen
- Stärkere Menschenbezogenheit
- Weniger Aggressionen anderen Katzen und Katern gegenüber
- Kein Zuwachs ungewollter Kätzchen, für die man kein gutes Zuhause findet
- Deutlich geringeres Risiko der Infektion mit FeLV (Leukose) oder FIV (Katzenaids) wegen weniger Katzenkämpfen und durch den Wegfall von Paarungsbissen
All diejenigen, die von uns ein bereits kastriertes Tier erworben haben, sind sehr froh darüber. Die neue Katze zieht kastriert und gechippt ins neue Zuhause ein, man muss sich keine Gedanken mehr um die rechtzeitige Kastration seiner Katze machen und das gewonnene Vertrauensverhältnis nicht gleich wieder zerstören.
Weitere Links zum Thema Kastration:
Studie Frühkastration von Amy Stadter
Frühkastration - cat care
Kastration - Katzenfieber DE
Aussagen rund um die Kastration - Mythos oder Wahrheit